Rundschreiben: Warum wir nicht mutlos werden!

«Wir richten unseren Blick nämlich nicht auf das, was wir sehen, sondern auf das, was jetzt noch unsichtbar ist. Denn das Sichtbare ist vergänglich, aber das Unsichtbare ist ewig.»

Vielleicht fragt ihr euch bei diesem Titel, warum wir Anlass haben sollten, den Mut zu verlieren. Denn in meinem letzten Beitrag habe ich euch positive Nachrichten von den sehr guten Werten weitergegeben.

Hallo liebe Familie und Freunde,

vielleicht fragt ihr euch jetzt, warum wir Anlass haben sollten, den Mut zu verlieren. Denn in meinem letzten Beitrag habe ich euch positive Nachrichten von den sehr guten Werten weitergegeben.

Nun, während die Freude darüber nach wie vor andauert, gab es leider auch unangenehme Überraschungen: Zwei Tage später zeigte sich bei mir eine Gürtelrose, die sich dann über einige Tage hinweg um die ganze linke Seite herum ausbreitete. Ich begann sofort mit der Einnahme eines Virostatikums. Es ist eine typische Komplikation eines durch Chemotherapie geschwächten Immunsystems. Ich hatte schon mal eine Gürtelrose vor über 30 Jahren, und seitdem sitzt dieses Virus in meinem Körper. Wir dachten nur: «Da versuchst du dich gegen Ansteckungen von außen zu schützen, und dann wirst du krank von etwas, was bereits in deinem Körper ist!» Nach über einer Woche geht die Gürtelrose so langsam zurück, ist aber immer noch schmerzhaft, vor allem nachts. Vermutlich werde ich jetzt eine kleine Dosis dieser Tabletten längerfristig zur Prophylaxe nehmen müssen.

Danach gesellte sich noch eine Bindehautentzündung dazu. Und immer wieder gibt es Tage, wo ich besonders müde bin oder nach wenigen Stunden erschöpft bin.

Das sind Gründe, die mich schnell entmutigen könnten. Und manchmal denke ich zurzeit an den Anfang dieser Krankheit zurück und erlebe innerlich noch einmal den ersten Schock; und ich frage mich, wozu das alles dient.

Darauf habe ich von Gott eine eindrückliche Antwort bekommen: Vor zwei Tagen, am Montagabend, las ich das 4. Kapitel des 2. Korintherbriefs. Paulus beschreibt dort einige schwierige und lebensbedrohende Erfahrungen, die er in seinem Dienst für Gott gemacht hat. Er erlebte sehr viel Widerstand, Ablehnung und Feindschaft. Aber weil er auch Gottes großartiges Wirken kannte, und weil ihm im Herzen Gottes Herrlichkeit großgeworden ist, kann er u.a. folgendes schreiben:

«So sieht also der Dienst aus, den Gott uns in seinem Erbarmen übertragen hat, und deshalb lassen wir uns nicht entmutigen. ... Denn derselbe Gott, der gesagt hat: ‚Aus der Finsternis soll Licht hervorstrahlen!‘, der hat es auch in unseren Herzen hell werden lassen, sodass wir in der Person von Jesus Christus den vollen Glanz von Gottes Herrlichkeit erkennen. Wir allerdings sind für diesen kostbaren Schatz, der uns anvertraut ist, nur wie zerbrechliche Gefäße, denn es soll deutlich werden, dass die alles überragende Kraft, die in unserem Leben wirksam ist, Gottes Kraft ist und nicht aus uns selbst kommt. Von allen Seiten dringen Schwierigkeiten auf uns ein, und doch werden wir nicht erdrückt. Oft wissen wir nicht mehr weiter, und doch verzweifeln wir nicht. Wir werden verfolgt und sind doch nicht verlassen; wir werden zu Boden geworfen und kommen doch nicht um.»

Mit dem «zerbrechlichen Gefäß» meint Paulus unseren Körper. Das spüre ich auch zurzeit, dass der ziemlich zerbrechlich ist, wenn ich nur an die beschädigten Wirbel denke. Ein paar Verse weiter schreibt Paulus:

«Das sind also die Gründe, weshalb wir uns nicht entmutigen lassen. Mögen auch die Kräfte unseres äußeren Menschen aufgerieben werden – unser innerer Mensch wird Tag für Tag erneuert. Denn die Nöte, die wir jetzt durchmachen, sind nur eine kleine Last und gehen bald vorüber, und sie bringen uns etwas, was von unvergleichlich viel größerem Gewicht ist: eine unvorstellbare und alles überragende Herrlichkeit, die nie vergeht. Wir richten unseren Blick nämlich nicht auf das, was wir sehen, sondern auf das, was jetzt noch unsichtbar ist. Denn das Sichtbare ist vergänglich, aber das Unsichtbare ist ewig.»

Das Besondere war: Gestern Abend kam ich endlich dazu, eine Predigt anzuhören, die mir meine Schwester vor einiger Zeit geschickt und als sehr mutmachend empfohlen hatte. Das Thema lautete: „Wir ermatten nicht, und wir lassen uns nicht entmutigen!“ Der Predigttext war – 2. Korinther 4!

Heute Morgen schickte mir ein treuer Bruder aus Hamburg eine Audio-Botschaft. Schon seit Wochen bekomme ich von ihm jeden Mittwochmorgen ein Kapitel aus der Bibel vorgelesen, mit einigen begleitenden Worten und einem Gebet für Dietlind und mich. Er steht dann jeweils auf dem Wochenmarkt und verkauft seine Ware. Während noch nicht viel los ist, nimmt er die Botschaft auf. Das Kapitel, das er mir heute Morgen vorlas, war – 2. Korinther 4!

Dreimal hintereinander in kurzer Zeit – das ist kein Zufall. Darum: WIR ERMATTEN NICHT! Welch ein Ausblick – aus der Sicht der Ewigkeit verlieren die Dinge, die mich manchmal so beschweren und den Mut nehmen wollen, ihre Wichtigkeit. Sie sind zeitlich und vergänglich, darum schaue ich darüber hinweg nach oben zu der ewigen und unvergänglichen Herrlichkeit, d.h. zu dem Leben bei dem Herrn Jesus, in einem auferweckten oder verwandelten neuen Körper, der nicht mehr von Krankheit, Leid oder Tod betroffen ist, und wo die Seele nicht mehr durch Schmerz und Tränen hindurchgehen muss, sondern wo ich mit allen, die an Jesus Christus als ihrem Erlöser persönlich geglaubt haben, in ewiger Freude leben werde.

Manche fragen uns Leute, ob wir jetzt (nachdem wir über 8 Jahre in der Schweiz wohnen), schon Schweizer seien. Oft pflege ich darauf mit folgendem Bibelvers zu antworten:

«Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit, nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge sich zu unterwerfen.»

Diese „Staatsbürgerschaft“ des Himmels ist so unendlich viel wichtiger und wesentlicher als einen Pass in roter Farbe mit weißem Kreuz in der Tasche zu haben; denn der ist sichtbar, zeitlich und vergänglich! Aber Himmelsbürger zu sein gilt für die Ewigkeit. Den Pass dafür hat mein Heiland mir am Kreuz außerhalb von Jerusalem erworben, als er dort vor ca. 2000 Jahren für mich unter furchtbaren Leiden starb, und nach drei Tagen wieder leiblich auferstand. Darum wünsche ich dir, dass du das auch von Herzen sagen und diese wunderbare Hoffnung mit mir teilen kannst!

Herzliche Grüße
Andreas

 

PS: Gestern hat mein Onkologe seinen Bericht an das Uni-Spital in Zürich zum dortigen Zentrum für die Stammzellentherapie geschickt. Jetzt rechne ich in den nächsten Tagen mit einer Kontaktaufnahme von dort. Ich werde euch darüber dann berichten.

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