Rundschreiben – Feb. 2024 | Die Krankheit ist zurück

«Du bist gut und tust Gutes; lehre mich deine Satzungen!»

Die letzte Nachricht, die ihr auf diesem Weg von mir erhalten habt, schickte ich im April 2022, also vor knapp 2 Jahren. Dass ich euch jetzt wieder schreibe, hat leider einen nicht so erfreulichen Grund.

Liebe Familie und liebe Freunde,

gerade verbringen Dietlind und ich einige Tage der Erholung. Diese Gelegenheit nutze ich, euch wieder über den aktuellen Stand bei mir zu informieren.

Vor etwa einem Vierteljahr, Anfang November 2023, erfuhr ich beim monatlichen Besprechen der Blutwerte in der Onkologie, dass sich meine Krankheit schon seit September 2023 wieder bemerkbar gemacht hatte. Seitdem ist der Krankheitswert kontinuierlich Monat für Monat angestiegen. Vorher war er fast 2 Jahre lang auf null geblieben; ich bekam in dieser ganzen Zeit alle 14 Tage Chemotherapie.

Die Nachricht brachte – wie ein „Flash-back“ – einige Erinnerungen an den Tag im April 2021 zurück, als wir das erste Mal von meiner Krankheit erfahren hatten. Im Grunde wussten wir, dass es irgendwann zum Rückfall (Rezidiv) kommen würde; dennoch hatten wir uns an die Situation „gewöhnt“ und nicht so schnell damit gerechnet.

Die letzten Wochen waren und sind deshalb von vielen Fragen, von Ungewissheit und manchmal auch Traurigkeit geprägt. Dabei schauen wir aber auch dankbar auf die lange Zeit zurück, in der es mir gut ging und die Nebenwirkungen der Therapie nur gering waren (was nicht selbstverständlich ist).

Die bisherige nicht mehr wirksame Therapie wurde kurz vor unserem Urlaub beendet. Das Ärzteteam hat uns bereits einen neuen Therapieplan mit anderen Mitteln vorgeschlagen, der in den ersten Monaten wieder intensiv beginnt. Das wird voraussichtlich im April oder Mai starten, und natürlich fragen wir uns, wie belastend es für mich sein wird, und ob die Nebenwirkungen sich erträglich gestalten.

Welche Prioritäten sollen wir nun für die vor uns liegende Zeit setzen? Welche wichtigen Entscheidungen sind zu treffen und wie nutzen wir die Zeit am besten?

Wir bitten euch herzlich, für uns weiter zu beten, dass die neue Therapie für mich gut verträglich ist, und vor allem, dass sie Wirkung zeigt und die Krankheit wieder zurückdrängt; bitte betet vor allem dafür, dass wir die Zeit, die Gott uns gibt, zu Seiner Ehre nützen und Ihm dabei dienen. Wir brauchen Weisheit, um gute Entscheidungen für später zu treffen, und Trost, um im Leid dennoch Gott völlig zu vertrauen. Wir wollen festhalten, dass Er gut ist und Gutes tut, und darum einen guten Plan für uns hat. Er ist der Herr über jede Zelle unseres Körpers; Ihm ist alles möglich. Als der gute Hirte geht Er aber auch mit uns durch das Leid. Unser Ziel soll sein, dass wir in der Beziehung mit Ihm wachsen und Ihn in Seinem Wesen immer mehr erkennen. Bitte betet für uns, dass unser Glaube auch dann nicht aufhört, wenn vielleicht Traurigkeit und Angst scheinbar überhandnehmen.

Herzlichen Dank an euch für eure Gebete; wir freuen uns über Nachrichten, Nachfragen und natürlich Besuche!

Herzliche Grüße
Andreas

«Ich weiß, dass du alles vermagst.»

Kommentare

26 Antworten

  1. Lieber Andreas,liebe Dietlind
    Mit sehr traurigen Herzen falten wir unsere Hände zum Gebet, und wollen Euch begleiten.
    In Jesus Christus verbunden grüssen wir Euch herzlich,
    Robert und Vreni Burch

  2. Lieber Andreas,
    ich habe die Tage eine Andacht von Spurgeon gelesen, die vieles zum Ausdruck bringt, was ich gerne an dieser Stelle an dich weitergeben möchte.

    Denn du wirst meine Seele nicht dem Tode lassen und nicht zugeben, dass dein Heiliger verwese. PS. 16.10

    Dieses Wort gilt eigentlich vom Herrn Jesus; aber es bezieht sich mit einer Veränderung auch auf alle, die in ihm sind. Unsere Seele soll nicht im Zustand der Trennung bleiben, und unser Leib soll, obgleich er verwesen wird, wiederum auferstehen. Diesmal aber wollen wir die Gedanken des Lesers mehr auf die allgemeine Bedeutung lenken. Wir mögen in tiefe Schwermut sinken, dass es scheint als wären wir in den Abgrund der Hölle gestürzt; aber wir sollen nicht dort gelassen werden. Es mag scheinen, als stünden wir mit Herz und Seele und Bewusstsein an des Todes Pforte; aber wir können nicht dort bleiben. Der Tod der Freude und Hoffnung in unserem Innern mag sehr weit gehen, aber es kann nicht in die Grube dunkelster Verzweiflung führen. Wir mögen sehr tief sinken, aber nicht tiefer, als der Herr es zulässt. Wir mögen eine Zeitlang in dem tiefsten Kerker des Zweifels bleiben, aber wir sollen dort nicht umkommen. Der Hoffnungsstern ist immer noch am Himmel, wenn die Nacht am schwärzesten ist. Der Herr wird uns nicht vergessen und uns nicht dem Feind ausliefern. Lasst uns in Hoffnung ruhen! Wir haben es mit einem zu tun, dessen Barmherzigkeit ewiglich währt. Ganz gewiss: Aus dem Tod, Finsternis und Verzweiflung werden wir dennoch zu Leben, Licht und Freiheit auferstehen.
    aus Kleinode göttlicher Verheißungen

  3. Lieber Andreas, liebe Dietlind
    Als mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern gesegnete (Eph. 1,3) darf unser Blick immer wieder suchen, was droben ist (Kol 3,1.2). Dass ihr die Nähe zu unserem treuen HERRN, sein Durchtragen, seine Kraft und Weisheit in dieser schwierigen Zeit umso mehr und intensiver erleben dürft, wünschen wir Euch von ganzem Herzen.
    In Ps. 55,23 lesen wir: “Wirf auf den HERRN, was dir auferlegt ist, und er wird dich erhalten; er wird nimmermehr zulassen, dass der Gerechte wanke!”
    Gerne stehen wir im Gebet für Euch ein, unsere Gedanken sind oft bei Euch.
    Im HERRN verbunden Stefan & Kathi

    1. Danke euch, liebe Kathi und Stefan, für diese ermutigenden Bibelverse! Und danke für eure Gebete und Fürbitten. Wir sind immer wieder so dankbar, wie viele Leute an uns denken und für uns beten. Liebe Grüße, Andreas und Dietlind

  4. Lieber Andreas, liebe Dietlind!

    Was wiegt schwerer, was ist uns kostbarer ?: Trost zu haben, sich getröstet zu wissen – oder “Den Gott allen Trostes zu haben”…? Wie sehr darf ich Euch diese Verse aus 2. Kor. 1, 3-7 zurufen! Sie mögen kein “billiger Trost” sein, son-
    dern alle Gnaden- und Segenskräfte beinhalten, die Du, die Ihr in nächster Zeit braucht und jederzeit abrufen dürft!
    Ja, es ist schlimm, wenn aus einer Ahnung dann doch Gewissheit wird. Aber wie sehr tröstlich ist doch Dein festes Zeugnis, “in hellen wie in dunklen Zeiten” die Hand Deines Eures HERRN & Heilandes nicht loslassen zu wollen!

    Das ist auch eine Botschaft an uns, an mich, der ich Dich, lieber Andreas, sehr zu schätzen gelernt und Dich lieb-gewonnen habe; Deine herzliche, warme, einladende Art, mit Menschen und dem Wort Gottes um zu gehen und Deinen Heiland in den Mittelpunkt zu stellen. Das ist und bleibt sehr wertvoll – und Du bist weiterhin ein wichtiges Werkzeug in Gottes Hand!
    Sei(d) auch von uns, Gudrun und mir, fest umbetet und diesem treuen HERRN & Gott anbefohlen.
    Herzlichst – Andreas Wolf / CG-Singen

    1. Lieber Andreas, ich danke dir herzlich für deine bzw. eure Worte und Gebete! Wie gut ist unser Herr, der uns erlöst und miteinander verbindet! liebe Grüße, Andreas

  5. Siehe, du hast viele zurechtgebracht, und ermattete Hände hast du gestärkt. Den Stürzenden richteten deine Worte auf, und wankende Knie hast du stark gemacht. Doch nun kommt es an dich, und es ermüdet dich; es trifft dich, und du bist bestürzt. Hiob 4,3-5
    Möge ER, dessen Gnade höher als die Wolken ist, Euch Kraft, Trost und Zuversicht schenken, wenn es nun wieder an Euch kommt. ER gibt Kraft zum Tragen und Ertragen und die Freude auf die Herrlichkeit danach.
    Wir denken oft an Euch in unseren Gebeten.
    Herzlich in IHM verbunden, Boris & Silvana

  6. Lieber Andreas, liebe Dietlind
    Das ist eine schwere Prüfung, die ihr gemeinsam und unausweichlich durchlaufen müsst. Fragen über Fragen werden aufkommen. Noch gibt es keine Antworten und ihr wisst nicht, was da alles auf Euch zukommt. Aber ihr kennt Jesus Christus als den, der alles fest in Händen hält und in seiner grossen Liebe das Beste für Euch bereitet. Möge Euch seine Kraft und sein Friede hindurchführen.
    Othmar&Barbara Rymann

    Alles muss an Gott vorbei (Gedicht 1)

    Alles was an uns heran kommt
    muss zuerst an Gott vorbei,
    darum sind als Jünger Jesu,
    wir trotz Angst und Fesseln frei.
    Ohne unseres Vaters Willen
    fällt kein Haar von unserem Haupt,
    selig wer in allen Lagen
    das von ganzem Herzen glaubt.
    Unsere Freuden, unsere Leiden
    sind zu tiefst von Gott bestimmt,
    weiß er doch von Ewigkeiten
    welchen Ausgang alles nimmt.
    Bluterkauft und Gott geheiligt
    und zur Sohnschaft ausersehn
    dürfen wir sogar im Tal des Todes
    stets gebahnte Wege gehn.
    Lasst uns fröhlich weiter wandern,
    ob der Pfad auch dunkel sei,
    denn alles was an uns heran kommt
    muss zuerst an Gott vorbei.

    Gedicht 2
    Erscheinen meines Gottes Wege

    Erscheinen meines Gottes Wege
    mir seltsam rätselhaft und schwer
    und gehn die Wünsche, die ich hege,
    still unter in der Sorgen Meer,
    will traurig schwer der Tag verrinnen,
    der mir nur Schmerz und Qual gebracht,
    dann will ich mich auf eins besinnen,
    daß Gott nie einen Fehler macht.

    Wenn mir zu hoch des Herrn Gedanken,
    zu tief der Brunnen seiner Huld,
    wenn alle Stützen haltlos wanken,
    die Kraft mir fehlt und die Geduld,
    wenn gar mein Blick kein Ziel mehr findet
    bei banger tränenreicher Wacht,
    ein Glaubensfünklein dennoch kündet,
    daß Gotte nie einen Fehler macht.

    Wenn über ungelösten Fragen
    mein Herz verzweiflungsvoll erbebt,
    an Gottes Liebe will verzagen,
    weil sich der Unverstand erhebt,
    dann darf ich all mein müdes Sehnen
    in Gottes Hände legen sacht
    und dieses sprechen unter Tränen,
    daß Gott nie einen Fehler macht.

    Drum still mein Herz und laß vergehen,
    was irdisch und vergänglich heißt.
    Im Lichte droben wirst du sehen,
    daß gut die Wege, die er weist.
    Und müßtest du dein Liebstes missen,
    ja gings durch kalte finstre Nacht,
    halt fest an diesem selgen Wissen,
    daß Gott nie einen Fehler macht.

    Text: Herbert Sack (1902-1942/43)
    in Stalingrad niedergeschrieben

    1. Liebe Barbara, lieber Othmar, ganz herzlichen Dank – das sind bewegende Worte, vor allem das Gedicht des Soldaten, der in Stalingrad umkam. Liebe Grüße, Andreas

  7. Lieber Andreas und Dietlind, der Bericht hat auch mich sehr betroffen gemacht. Selbstverständlich werde ich für Euch beten. Der Herr weiss, was Ihr bedürft. Das sagt sich so leicht, ich weiss, aber leider fehlen mir die Worte, um mein Mitempfinden in richtiger Weise nieder zu schreiben. Liebe Grüsse und dem Herrn anbefohlen.

    1. Liebe Ulla, danke für deine Anteilnahme. Wir verstehen voll und ganz, wie schwer so eine Situation in Worte zu fassen ist, selbst wenn man direkt betroffen ist. So ist es gut, das ehrlich zu sagen; uns würde es genauso gehen. Liebe Grüße, Andreas

  8. Lieber Andreas, liebe Dietlind,

    Jahwe-Jireh; Gott wird sich ersehen. Das Wort, das Abraham in der schwersten Stunde seines Lebens zu Issak sprach, hat mir Gott als Leitvers für 2024 geschenkt. Dieses vollkommene Vertrauen unseres Glaubensvaters möge auch euch geschenkt sein auf dem Weg, den ihr nun ‘beide miteinander’ jetzt müsst.
    In herzlicher Verbundenheit

    Edi

    1. Herzlichen Dank, Edi! Unser Weg auf der Erde hier ist für uns im Dunkeln, mit einem dunklen Tor am Ende, dahinter aber hat Gott uns eine herrliche Zukunft in Seinem Licht verheißen – das ist unser Trost und unsere Hoffnung. LG, Andreas

  9. Lieber Andreas, liebe Dietlind
    mit der wunderbaren Hymne des leidgeprüften William Cowper grüße ich euch. Wir beten für Euch, auch in den Gebetstunden der Gemeinde denken wir regelmäßig an Euch.

    Gott lässt oftmals geheimnisvoll
    Sein Wunderwerk geschehn.
    Sein Weg durch tiefe Wasser geht
    Und auf des Sturmwinds Weh’n.

    Unfassbar Seine Schöpferkraft
    In Weisheit und in Rat,
    Die herrlich plant und Schätze schafft
    Wie Er’s beschlossen hat.

    Verzagte Heilige, nur Mut!
    Die Wolke, die euch droht,
    Ergießt bald Segen, euch zugut,
    Und Trost herab von Gott.

    Trau Gottes Gnad’! Dein schwaches Herz
    Mach doch zum Richter nicht!
    Sieh hinter düsterem Gewölk
    Sein freundlich Angesicht!

    Was Er will, das geschieht gewiss,
    Du wirst es bald schon sehn.
    Die Knospe mag wohl bitter sein,
    Die Frucht ist süß und schön.

    Der blinde Unglaub’ irrt gar sehr;
    Gott ist zu wunderbar.
    Er legt sich dereinst selber aus,
    Macht alles licht und klar.

    1. Herzlichen Dank, lieber Armin, ich hab mir das Gedicht grade herausgeschrieben und bei mir abgelegt. Bitte grüße die Geschwister bei euch und richte unseren herzlichen Dank für das anhaltende Gebet aus. Gruß Andreas

  10. Lieber Andreas, liebe Dietlind, es hat uns extrem traurig und auch betroffen gemacht, deine Nachricht zu lesen. Und wir können dir sagen, dass auch unsere Gebete dich und euch begleiten werden – der HERR segne und tröste euch und ER sei euch spürbar nahe in allem, was kommt!
    Bitte teilt uns mit, wie es nun genau weitergeht – sobald ihr es wisst.
    Heute Abend haben wir Hauskreis bei uns und werden gemeinsam unseren HERRN anrufen! ER ist unser Arzt und wirklich der HERR über alles und hat alles in Seiner guten Hand.
    In tiefer Verbundenheit und mit herzlichen Grüßen
    Marina und Roland

    1. Liebe Marina, lieber Roland,
      ich danke euch herzlich für eure Begleitung im Gebet und die guten Wünsche des Segens und Trostes!
      Gruß Andreas

  11. Lieber Andreas, liebe Dietlind, was soll ich schreiben?
    Ich habe mich sofort eingesetzt, um für Dich und Dietlind zu beten, das Beste, was wir tun können, damit SEIN Wille geschehe
    Ihr habt keine Vorstellung, wie gut ich Euch verstehe
    Mit Hiob 33:4
    Mit lieben Grüßen

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