Die letzte Nachricht, die ihr auf diesem Weg von mir erhalten habt, schickte ich im April 2022, also vor knapp 2 Jahren. Dass ich euch jetzt wieder schreibe, hat leider einen nicht so erfreulichen Grund.

Liebe Familie und liebe Freunde,

gerade verbringen Dietlind und ich einige Tage der Erholung. Diese Gelegenheit nutze ich, euch wieder über den aktuellen Stand bei mir zu informieren.

Vor etwa einem Vierteljahr, Anfang November 2023, erfuhr ich beim monatlichen Besprechen der Blutwerte in der Onkologie, dass sich meine Krankheit schon seit September 2023 wieder bemerkbar gemacht hatte. Seitdem ist der Krankheitswert kontinuierlich Monat für Monat angestiegen. Vorher war er fast 2 Jahre lang auf null geblieben; ich bekam in dieser ganzen Zeit alle 14 Tage Chemotherapie.

Die Nachricht brachte – wie ein „Flash-back“ – einige Erinnerungen an den Tag im April 2021 zurück, als wir das erste Mal von meiner Krankheit erfahren hatten. Im Grunde wussten wir, dass es irgendwann zum Rückfall (Rezidiv) kommen würde; dennoch hatten wir uns an die Situation „gewöhnt“ und nicht so schnell damit gerechnet.

Die letzten Wochen waren und sind deshalb von vielen Fragen, von Ungewissheit und manchmal auch Traurigkeit geprägt. Dabei schauen wir aber auch dankbar auf die lange Zeit zurück, in der es mir gut ging und die Nebenwirkungen der Therapie nur gering waren (was nicht selbstverständlich ist).

Die bisherige nicht mehr wirksame Therapie wurde kurz vor unserem Urlaub beendet. Das Ärzteteam hat uns bereits einen neuen Therapieplan mit anderen Mitteln vorgeschlagen, der in den ersten Monaten wieder intensiv beginnt. Das wird voraussichtlich im April oder Mai starten, und natürlich fragen wir uns, wie belastend es für mich sein wird, und ob die Nebenwirkungen sich erträglich gestalten.

Welche Prioritäten sollen wir nun für die vor uns liegende Zeit setzen? Welche wichtigen Entscheidungen sind zu treffen und wie nutzen wir die Zeit am besten?

Wir bitten euch herzlich, für uns weiter zu beten, dass die neue Therapie für mich gut verträglich ist, und vor allem, dass sie Wirkung zeigt und die Krankheit wieder zurückdrängt; bitte betet vor allem dafür, dass wir die Zeit, die Gott uns gibt, zu Seiner Ehre nützen und Ihm dabei dienen. Wir brauchen Weisheit, um gute Entscheidungen für später zu treffen, und Trost, um im Leid dennoch Gott völlig zu vertrauen. Wir wollen festhalten, dass Er gut ist und Gutes tut, und darum einen guten Plan für uns hat. Er ist der Herr über jede Zelle unseres Körpers; Ihm ist alles möglich. Als der gute Hirte geht Er aber auch mit uns durch das Leid. Unser Ziel soll sein, dass wir in der Beziehung mit Ihm wachsen und Ihn in Seinem Wesen immer mehr erkennen. Bitte betet für uns, dass unser Glaube auch dann nicht aufhört, wenn vielleicht Traurigkeit und Angst scheinbar überhandnehmen.

Herzlichen Dank an euch für eure Gebete; wir freuen uns über Nachrichten, Nachfragen und natürlich Besuche!

Herzliche Grüße
Andreas

«Ich weiß, dass du alles vermagst.»