Liebe Geschwister,
wie gerne denke ich an den Sonntag zurück, wo ich per Livestream beim Gottesdienst und der Predigt der Gemeinde dabei sein konnte!
Wie ist es mir seitdem ergangen? Es gibt, wie ihr euch denken könnt, Höhen und Tiefen, aber insgesamt darf ich wirklich sagen, dass viele Grund habe, für viel Gutes Gott zu danken:
- Für die vielen tröstlichen Worte, Psalmverse, Anrufe, Nachrichten und andere Zeichen der Verbundenheit.
- Für das tiefere Empfinden der Nähe des Herrn, gerade auch in den Abend- und Nachstunden.
- Für seine Antwort, wenn ich Schmerzattacken hatte und er mir half.
- Natürlich auch für die hervorragende ärztliche und pflegerische Versorgung,
- Für die weiteren hilfreichen Untersuchungen und ärztlichen Abklärungen.
- Für den „Luxus“, seit der Verlegung auf die onkologische Station das Zweibett-Zimmer als Einzelzimmer zu haben – bis heute! Natürlich würde ich mich über einen Zimmernachbarn wie an den ersten Tagen freuen, mit dem ich ins Gespräch über den Glauben kommen kann. Aber so konnte ich gerade in der Anfangszeit telefonieren, oft auch noch bis abends, kann mit meiner Familie per Skype reden, kann Lieder hören, z.B. auch in der Nacht.
Und Gott schickt mir auch so Menschen ins Zimmer, u.a. einen Praktikanten namens Noah, den ich nach kurzem Gespräch als Glaubensbruder erkennen darf; er sucht Hilfe, weil er noch am Anfang seines Glaubenslebens ist – aus gelöst durch eine Autoimmunkrankheit, die ihn zum Fragen nach dem Sinn seines Lebens brachte. So kann ich ihm den einen oder anderen Hinweis geben, wofür er sehr dankbar ist. Auch wie er ihn beunruhigende Praktiken in seiner derzeitigen eher pfingstlerischen Gemeinde einordnen soll.
Heute morgen haben mir meine leiblichen Geschwister eine tolle Überraschung bereitet: Nach dem Aufwachen bekam ich einen Link auf das Lied „Befiehl du deine Wege“, das sie miteinander an ihren verschiedenen Wohnorten und Ländern aufgezeichnet und per Video zusammengebaut hatten – ihr könnt es hier anhören: https: // youtu. be / 1mR2zaI1q9w (ihr müsst diesen Link kopieren und ohne die Leerzeichen in ein Browserfenster einfügen, weil es ein privater Link ist, kann ich das Video nicht direkt auf meinem Blog einbetten). Es hat mich sehr bewegt und gefreut.
Wofür ihr gerne beten dürft:
- Morgen früh um 8 Uhr komme ich in die interventionistische Radiologie, wo meine beiden beschädigten Wirbel eine sogenannte „Vertebroplastie“, ein nicht-chirurgisches Eindringen in den Wirbelkörper mit Nadeln von rechts und links, über die eine Art „Zement“ eingespritzt wird, der dann aushärtet und die Wirbel stabilisiert. Es erfolgt unter Sedierung und lokaler Betäubung, ohne Vollnarkose. Wollt ihr bitte mit dafür beten, dass die erhoffte Wirkung erzielt wird? Die Rückenschmerzen sollen in der Regel kurz danach oder nach einigem Ausklingen der Schmerzmittel schon fast vollständig weg sein.
- Dass sich weiter die Chemotherapie gut verträglich gestaltet. Bis jetzt habe ich etwas mit dem Magen (Aufstoßen) und dem Appetit (weniger) und Müdigkeit (mehr) zu kämpfen. Aber es wäre schön, wenn es nicht viel schlimmer wird.
- Dass Dietlind und unsere Kinder vom Herrn gestärkt werden.
- Dass wir weiter Gottes Hand darin sehen und ihn durch unser Leben ehren dürfen.
Ja, der Herr hat seine Hände am Kreuz unter unvorstellbarstem Leiden durchbohren lassen. Und in diese Handflächen hat er mich „eingezeichnet“. Mein Leben ist untrennbar mit seinem verwoben. „Niemand hat jemals sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es.“ Wieviel weniger hasst, sondern im Gegenteil liebt, nährt und pflegt der Herr seine Braut, zu der ich gehören darf, denn „Dieses Geheimnis ist groß, ich aber sage es in Bezug auf Christus und die Versammlung.“ (siehe Epheser 5,25 folgende).
Seid der Gnade des Herrn anbefohlen!
Andreas