Nicht nach vorne, sondern nach oben schauen! Gott lenkt alle Ereignisse und richtet alles auf seinen Plan aus. Er hält auch mich fest, darum schaue ich angesichts des bevorstehenden Klinikaufenthalts trotzdem nach oben.

Liebe Familie, liebe Freunde,

hast du dir auch schon diese Frage gestellt: Wer bestimmt eigentlich, wo es in dieser Welt langgeht? Vor wenigen Wochen war in Deutschland Bundestagswahl. Manche sprachen von einer „Schicksalswahl“. In der Tat hat diese Wahl die politische Landschaft stark verändert. In der Schweiz wird in zwei Tagen über weitreichende Änderungen des sogenannten COVID-19 Gesetzes abgestimmt, vor allem über die verbindliche Einführung des Zertifikats. Befürworter und Gegner führten in den vergangenen Wochen darüber heftige Diskussionen. Wer bestimmt, wo es in Deutschland oder der Schweiz langgeht? Sind es die Parlamente mit den gewählten Volksvertretern? Ist es das Stimmvolk? Sind es die Parteien und ihre Gremien, oder ist es der Bundesrat bzw. die Bundesregierung?

Ich unterbreche mal an dieser Stelle, weil ich mir vorstellen kann, dass du dich jetzt fragst: «Was will Andreas denn mit diesem Blogbeitrag? Wird das eine politische Lehrstunde? Er hat es doch sonst nicht so mit der Politik?» Das ist richtig: Ich befasse mich nicht so viel mit Politik. Auch wenn es mich interessiert, was in dieser Welt passiert, bin ich doch nicht so engagiert, dass ich behaupten könnte, mich auszukennen. Ich möchte damit lediglich beschreiben, was vordergründig die Nachrichten erfüllt, was unsere Lebensverhältnisse und unsere Gesellschaft prägt, und wer darüber bestimmt.

Nein, sagen manche Leute, und erklären uns: In Wirklichkeit sind es ganz andere Mächtige, die das Geschehen bestimmen, und übrigens alles schon lange geplant haben: Die Bilderhügler, die Schwabs dieser Welt, die Rockefeller-Planer, die Freien Handwerker, die Wilhelm Tore und andere Große Spieler der Mächtigen Konzerne und Denkfabriken. Graue Eminenzen im Hintergrund. Ist das die richtige Antwort?

Weg von Politik und Geheimzirkeln …

Wie ihr wisst, bin ich mehr in Gottes Wort als in der Politik zu Hause. Meine Frau und ich lesen zusammen regelmäßig neben der Bibel gute Andachtsbücher.

Aha, denkst du, das passt jetzt eher zu Andreas. Sicher bist du gespannt auf meine Antwort auf die Frage, wer denn nun die Fäden des Geschehens dieser Welt in der Hand hält.

Vor einigen Tagen lasen wir am Morgen eine kurze Andacht mit dem Titel «Schau nicht nach vorn, sondern nach oben». Und darunter stand dieser oben angeführte Bibelvers aus Jesaja 6. Und der Autor Warren W. Wiersbe erklärte dazu:

Für den jungen Jesaja war die Sicht nach vorn verdunkelt, der Ausblick nach oben aber war herrlich! Gott saß noch immer auf dem Thron und regierte als souveräner Herrscher das Universum! Aus der Perspektive des Himmels war «die ganze Erde … erfüllt mit seiner Herrlichkeit» (Jesaja 6:3). Wenn die Welt für Sie einzustürzen scheint, dann ist es das Beste, die Situation einmal aus der Perspektive des Himmels zu betrachten.

Wie habe ich mich über diese Worte gefreut, und darum möchte ich diese Freude mit dir teilen! Denn wir stecken in der x-ten Welle einer Weltkrise, deren Ende nicht absehbar ist, ausgelöst durch ein unsichtbares Virus, dessen Herkunft unklar ist. Gibt es für uns nur düstere Aussichten auf Einschränkungen und noch mehr soziale Distanz, auf Spaltung der Gesellschaft und die Gefahr von Ansteckung und Langzeitfolgen? Inszeniert von verborgenen Machtzirkeln, die nicht aus der Deckung kommen, aber angeblich mit unserem Leben spielen?

Wenn die Welt für Sie einzustürzen scheint, dann ist es das Beste, die Situation einmal aus der Perspektive des Himmels zu betrachten.

Jesaja hatte eine Begegnung mit dem lebendigen und heiligen Gott. Nach den Worten der Thronwächter-Engel diente die ganze Erde und das Geschehen auf ihr einzig und allein einem Zweck: Gottes Herrlichkeit groß hervorkommen zu lassen. Hat sich da heute im 21. Jahrhundert etwas daran geändert? Nein! Aus Gottes Sicht sind alle Ereignisse eingebunden in SEINEN großen Plan: Er möchte persönliche Beziehungen zu Menschen, die an ihn glauben und ihn in dieser Welt – inmitten von Leid, Krankheit, Angst, Panik und Not – ehren und seinem Sohn Jesus Christus nachfolgen.

Wie befreiend ist das doch! Denn dann muss ich weder auf eine wohl niemals eintretende bessere Einsicht und weltweite friedliche Zusammenarbeit der Politiker und regierenden Entscheidungsträger hoffen, damit die großen Probleme dieser Welt endlich gelöst werden, noch mich gegen geheime vermeintliche Machtzirkel zur Wehr setzen und für Freiheitsrechte kämpfen.

Nein, ich darf mich in die Hände dieses liebenden Gottes fallen lassen, der schon in der vergangenen Geschichte der Menschheit immer wieder seine Macht bewiesen hat, wie es die erfüllte Prophetie der Bibel belegt. Und der uns durch den Evangelisten Johannes zuruft (Johannes 3,16-17):

«Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn errettet werde.»

Damit komme ich zu meiner persönlichen Situation. Die letzten Monate ging es mir sehr gut. In drei Tagen, am Montagmorgen, 29. November, begebe ich mich wieder in das Uni-Spital Zürich. Dort wartet die zweite Runde der Hochdosis-Chemotherapie und anschließenden Eigenstammzellen-Transfusion auf mich, gefolgt von den Tagen, an denen meine Blutwerte in den Keller gehen, bevor es wieder nach oben geht. Ich freue mich nicht auf das ständige Gefühl der Übelkeit, auf die körperliche Schwäche, auf den Verlust von Appetit und geregelter Verdauung und auf mögliche andere Nebenwirkungen und Komplikationen. So gesehen, ist für mich «die Sicht nach vorn verdunkelt». Umso mehr freue ich mich, dass «der Ausblick nach oben … herrlich» ist. Der große und unendlich mächtige Gott, der über allem steht und alles lenkt, so dass es seinen Zielen dient, «er hält die ganze Welt in seiner Hand». Und warum soll er dann nicht auch mich, kleines Menschlein im Universum, in seiner Hand halten und durch die nächsten Wochen durchbringen? Ich freue mich darüber, denn ich darf für mich persönlich sagen: «So sehr hat dieser große Gott MICH geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn FÜR MICH gab, damit ich an ihn glauben, mit ihm eine persönliche Beziehung haben und ihn jetzt MEINEN VATER nennen darf.»

Ich muss nicht so sehr nach vorne, sondern darf vor allem nach oben schauen! Ich werde an seiner Herrlichkeit teilhaben – ein großartiger Ausblick! Diesen Blick und die damit verbundenen Freude wünsche ich dir ebenso – auch wenn du gerade durch eine persönliche Krise gehst und dein Ausblick nach vorne verdunkelt scheint. Schau nach oben, nicht nach vorne!

Herzliche Grüße
Andreas

Vor einigen Tagen durfte ich unsere jüngste Enkeltochter im Arm halten.

PS: Wie ich erzählt hatte, wollte eine Enkeltochter «die Haare wie der Opa» – als ich keine mehr hatte! Vor einigen Tagen entstand dieses Bild – meine Haare sind wieder etwas gewachsen. Die jüngste Enkelin «hat die Haare wie der Opa» – nur sind ihre viel weicher und flauschiger. Und ich werde meine leider nochmal verlieren.